Voraussichtliche Lesedauer: 24 Minuten
Speziell für die Anforderungen bei Umstellungen/Ablösungen von Midrangesystemen wie AS400, System36, Siemens Nixdorf Quattro Pro Comet und vergleichbaren Lösungen auf RPG, Cobol und Business Basic Basis habe ich hier viele Informationen für Sie zusammengetragen.
Ganz generell ist Business Central bzw. Navision eine echt geile
- Warenwirtschaft: Inkl. Chargen/Seriennummernverfolgung und Chargen/Seriennummernrückverfolgung. Schon im Standard. Lagerorte und Lagerplätze Verwaltung, Lokationsgenaue Bestandsführung
- Materialwirtschaft: Inkl. Stücklisten, Fertigung, Kapazitätsüberwachung
- Finanzbuchhaltung: Navision und Business Central hat aus meiner Sicht die einfachste und schnellste Fibu integriert. Innerhalb weniger Stunden auch für vorherige Laien verständlich (spätestens, wenn ich den Unterricht gebe), nachvollziehbar.
- Einkauf & Verkauf Verwaltung: Kreditlimitsteuerung, Zahlungsvorschläge, Bestellvorschläge (OK, mein Bestellvorschlag ist noch besser…), Staffelpreise & Gruppenpreise, Staffel & Gruppenrabatte
- Und noch so viel mehr… Alles bereits im Standard! Selbst für Branchen muss man da nicht mehr viel Verbiegen. Das ist auch der Grund meiner Zurückhaltung für Branchenlösungen.
Und trotzdem gibt es immer wieder Streit zwischen Navision oder Business Central Käufern und Business Central bzw. Navision Anbietern (Systemhäusern).
Gründe für das Scheitern von IT-Projekten
Generell kann man das Dilemma sehr kurz zusammen fassen: Kunden, die möglichst wenig Geld für möglichst viel Funktionen ausgeben wollen, treffen auf Händler, die möglichst viel verdienen wollen mit möglichst geringem Einsatz. Das beisst sich. Das muss sich beisen Das hat schon George A. Akerlof 1970 sehr treffend analysiert. Das ist so bei Toastern, gebrauchten Autos, Tomaten… und eben auch bei Software, für die eine Konkurrenzsituation vorliegt. Hier in Deutschland schützt uns noch die Produkthaftung vor den schlimmsten Fehlentwicklungen. Gehen Sie mal nach Amerika 🙂 …
Das Gegenteil kann man ganz gut an Produkten wie Rolex-Uhren, Teslas, Photoshop, Microsoft Office erkennen: Diese Produkte sind, wie sie sind. Nur der Hersteller bestimmt, was diese Produkte können. Idealerweise auch, was sie kosten. Und es gibt keine nennenswerte Konkurrenz. Niemand klaren Menschenverstandes geht zu seinem Rolexhändler und beschwert sich, das seine Datejust keine Schaltjahre berücksichtigt. Beim ERP ist das aber eine vermeintlich logische Eigenschaft. OK, bei Navision bzw. Business Central ist das auch so, soll ja nur ein Beispiel sein 🙂 .
Warum scheitern heute IT Projekte so viel öfters als „Damals“?
Das ist zum einen natürlich die Rosarote Brille, mit der „Früher war alles Besser“ Funktion.
In einem Cobol, RPG oder Business Basic Programm von früher „ging“ einfach viel weniger, als heute möglich ist. Und auch die Verzahnung von Archivsystem, Mail oder Faxlösungen wurden leistungsfähiger und damit komplizierter. Workflows, Anpassbarkeit und Bedienerfreundlichkeit stellten ganz neue Ansprüche an die Entwickler als früher.
Bei einer Cometlösung auf einer Quattro wurde, genauso wie bei einer ERP Lösung auf einer AS400, viel öfter das angebotene und gelieferte Produkt genau so eingesetzt, wie es eben angeboten und geliefert wurde. Erst später wurde dann im Unternehmen ein eigener RPG oder DB2 oder Business Basic „Spezialist“ aufgebaut, der immer mehr individuelle Anpassungen mit / in sehr einfachen Strukturen vornahm.
Die Systeme wurden aber immer komplexer, die Ansprüche der Kunden an eine Eierlegende Wollmilchsau (vielleicht noch besser eine Bierkuh?) wurden höher… und der Kostendruck auf die Systemhäuser größer. Ein AS400 Verkäufer hat… Verkauft. Genauso wie ein Verkäufer für Comet auf einer Siemens Nixdorf Quattro. Sie haben nicht (oder nur wenig, für das gute Gefühl) verhandelt. „Wir sind Dir diesen Preis nicht wert? OK, Ruf uns wieder an, wenn wir es Wert sind“. In Zeiten von Navision oder Business Central gibt es aber Wettbewerb. Systemhäuser, die in Konkurrenz zueinander stehen. Entscheidungen werden hier oft über den Preis ausgemacht, statt über die (für den Käufer unmöglich zu verifizierende!) Qualität. Das sorgt bei den Systemhäusern für niedrige Löhne bei den Entwicklern, damit verbunden hoher Fluktuation. Ein AS400 (AS/400) Programmierer (vielleicht schon von der System36 kommend) hat seinen Arbeitgeber praktisch nie verlassen, eher wurde er mit den Füßen voraus aus dem Büro getragen… Nicht ohne im Delirium noch schnell die „Compile“ Taste zu drücken 🙂
Auch ein Business Basic Programmierer hat nur selten sein Systemhaus freiwillig verlassen. Da war eher die Geschäftsaufgabe von Siemens Nixdorf das Problem.
All dies -Höhere Erwartungshaltung, Preisdruck, Austauschbarkeit der Produkte, Fluktuation der Entwickler- macht heute Projekte sensibler für das Scheitern.
Kann jeder Navision programmieren?
Jeder, der programmieren kann, kann auch Navision oder Business Central programmieren!?
Microsofts ernst gemeinte(!) Begründung: Navision ist eine Entwicklungsumgebung, der zufällig eine Finanzbuchhaltung und Warenwirtschaft beiliegt. Dies wird mit der RDLC-Programmierung vom RTC und der neuen Entwicklungsumgebung AL mit Extensions noch bestärkt.
Aber: Navision bzw. Business Central oder Dynamics NAV wird von praktisch niemandem auf der Welt gekauft, weil es eine so großartige Entwicklungsumgebung ist (obwohl Navision bzw. Business Central auch genau DAS ist!), sondern wegen der Funktionalität als Finanzbuchhaltung, Statistiktool, Einkauf/Verkauf, Warenwirtschaft, Lagerwirtschaft, Fertigungssteuerung, Produktionsplanung, Preisberechnung, Vertreterabrechnung etc.
Und genau diese Funktionen lassen sich auch sehr leicht beschädigen, wenn man die Arbeitsweise und die Hintergründe nicht kennt.
Als Vergleich: Ein KFZ-Mechatroniker kann ein Super-Fachmann auf seinem Gebiet Fahrzeugreparatur sein und sich super mit FKZ-Motoren auskennen. Und trotzdem sollte er nicht von heute auf morgen einen Airbus 320 reparieren. Zumindest ich möchte dann nicht so gerne Passagier auf dem Testflug sein. Beim Ändern der Geschäftslogik von Business Central oder Navision wird aber leider viel zu oft genauso vorgegangen.
Nur, wer Navision oder Business Central verstanden hat, sollte überhaupt damit beginnen, Navision auch anzupassen. Ansonsten entsteht -beinah zwingend- viel Leid. Glauben Sie mir…
Richtig ist: Navision / Microsoft Business Solutions Dynamics Nav / Business Central kann an praktisch jede individuelle Anforderung angepasst werden. Und ist -im Prinzip- auch kinderleicht einzurichten. Man muss halt nur wissen, was man tut.
Was zeichnet einen Navision-Entwickler aus?
Doch wenn es darum geht, die Ablauflogik des Systems zu erweitern (was noch recht einfach möglich ist) oder gar zu verändern (was schon wesentlich kritischer ist), so sind vom Designer mitzubringen:
- Kaufmännisches Wissen: Wer nicht weiß, dass Soll und Haben immer aufgehen müssen, sollte sich besser nicht an das Anpassen einer kaufmännischen Lösung wie Business Central und Navision herantrauen. Wer mit Soll und Haben gar nichts anfangen kann, sollte sogar ganz die Finger davon lassen.
- Datenbankwissen: Ein neues Flowfield ist in Navision ganz ohne Programmierung in wenigen Sekunden eingerichtet, unter Business Central in AL immer noch in wenigen Minuten.
Schlüssel ebenfalls, auch mit SIFT-Keys. Wer nicht versteht, wie Datenbanken arbeiten, was Resultsets sind, wie SIFT-Keys gepflegt werden, versteht gar nicht, dass mit einer scheinbar „klitzekleinen Änderung“ plötzlich Millionen von Schreib- oder Lesetransaktionen nötig werden, nur um eine Buchblattzeile zu verbuchen oder einen Artikel anzuzeigen. Plötzlich ist die Debitorenliste schleichlangsam, und Bildschirmmasken brauchen ewig, um angezeigt zu werden.
Und schiebt dann gerne die Schuld auf die „zu schwache Hardware“. Merke: Ist die Hardware zu schwach, ist der Programmierer zu schlecht. Und ein wenig Kenntnis von Normalformen schadet auch nicht… Bedauerlicherweise ist es heute viel günstiger geworden, schnellere Hardware zu kaufen, als vernünftige Programm zu schreiben. Genau deshalb sind die alten Cobol und PHP Programme (oder Business Basic auf einer Siemens Nixdorf Quattro mit z.B. Comet) auf einer AS/400 (AS400) so robust und stabil und in der Regel auch schnell: Weil damals, als die Programme geschrieben wurden, eben noch eine System/36 mit der DB2 das Fundament war. Sowohl die Cobol/RPG-Programme einer AS/400 (AS400) wie auch die Business Basic Programme der Siemens Nixdorf Quattro mit z.B. Comet sind übrigens ein tolles Beispiel dafür, wie leicht solche Middrange oder Großrechnersysteme sich mit Navision oder Business Central ablösen lassen! Die in den alten Systemen schlummernde Geschäftslogik ist auf effizienz getrimmt, und genau daher kinderleicht in Navision und Business Central nachbildbar. Man sollte nur nicht anfangen, hier mit einer „Branchenlösung“ dran zu gehen… Sie werden nicht glücklich, glauben Sie mir. Besser ist es, alles gute von Navision oder Business Central zu nehmen, und das gute von ihrer Siemens Nixdorf Comet oder AS/400 (AS400) mit RPG dann zu übernehmen. Das geht, und das geht sogar richtig Gut! - Wenn Sie mir das jetzt hier nicht alles glauben (Keine Branchenlösung, statt dessen as400 Cobol und RPG Geschäftslogik in Navision oder Business Central abbilden): Legen Sie sich diese Seite mal in ihre Wiedervorlage. Und wenn Sie mit ihrer AS400 oder anderen Middrange oder Großrechnersystemen wie Siemens Nixdorf Comet auf der Quattro eine blutige Nase geholt haben, sprechen wir uns gerne wieder…
- Programmiererwissen: Der Unterschied zwischen Repeat und While sollte natürlich auch bekannt sein.
- Internes Wissen: Wer den Unterschied zwischen Findfirst und Findset nicht kennt und nicht weiß, wie Navision Cursor benutzt wird, kann nur langsamen (möglicherweise funktionierenden, aber eben langsamen) Code schreiben.
- Und auch gar nicht mal so unwichtig: Grundkenntnisse in Navisionbedienung selbst. Wie will man sonst seine eigenen Programme testen?
Gibt es viele Navision-Entwickler?
Designer mit diesen Grundkenntnissen sind auf dem freien Markt praktisch nicht zu finden. Geben Sie auf z.B. Stepstone einfach mal die Suchbegriffe NAV und Programmierer ein. Hunderte von Firmen suchen händeringend nach Navision-Entwicklern.
- Firmen als Navision-Anwender scheuen den Aufwand, jemanden selbst als Navision-Entwickler auszubilden. Und selbst wenn Sie es wollten: Wie sollen Sie jemanden in etwas ausbilden, von dem Sie selbst höchstens rudimentäres Fachwissen haben?
- Systemhäuser sind darauf angewiesen, ständig neue Mitarbeiter in Navision einzuarbeiten. Der Grund dafür ist einfach: Programmierer in Systemhäusern wandern sehr oft und sehr schnell zu Endkunden ab. (siehe Punkt eins): Geregelte Arbeitszeiten, höheres Gehalt, höhere Wertschätzung. Dadurch bleibt die Qualität, das echte, lange aufzubauende Fachwissen auf der Strecke.
Das Know How wird so zwangsweise aufgeteilt:
–Der Verkäufer, der den ersten Kontakt zum Kunden hält, und somit einen Überblick hat (haben sollte), wie der Kunde tickt.
–Der Consultant, der (hoffentlich) weiß, wie Navision tickt.
–Die immer neuen Entwickler, die sofort nach -oder gar während- der zweiwöchigen Ausbildung schon in lukrative Kundenprojekte geworfen werden.
–Der Senior Developer, der oft als einziger in einem Systemhaus überhaupt noch den Überblick über das gesamte Navision oder Business Central hat und unter Zeitnot hinter seinen ständig wechselnden Kollegen herläuft, um das von ihnen verursachte Feuer auszutreten, bevor es verbrannte Erde hinterlässt… und die wird oft hinterlassen.
Was bedeutet das für Navision bzw. Business Central -Projekte?
Nichts gutes. Am besten fahren Sie noch, wenn Sie jemanden finden, bei dem Business Central bzw. Navision wirklich zu dessen Zufriedenheit läuft. Fragen Sie Ihn nach dem Namen seines Entwicklers und klären Sie, in welchem Systemhaus dieser vielleicht noch arbeitet. Das ist Ihre Referenz.
Geben Sie nicht zu viel auf von Systemhäusern genannte Referenzkunden oder Branchenlösungen. Ein guter Entwickler wird Ihnen jede Aufgabe gut lösen, auch in Ihrer Branche. Eine schlechte Branchenlösung bindet Sie aber auf immer an ein schlechtes Systemhaus und eine immerwährende Baustelle mit permanenten Kosten.
Faustformel: Guter Programmcode ist nicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt. Guter Programmcode ist, wenn es nichts mehr wegzunehmen gibt. (Frei nach Antoine de Saint Exupéry).
Und wenn ich einen schlechten Entwickler erwischt habe?
Doch wie verfährt man als Unternehmer, wenn man das Gefühl hat, ein unvollständiges, oder, noch schlimmer, fehlerhaftes Produkt erhalten zu haben?
Hier steht man meist allein auf weiter Flur. Durchaus auf Augenhöhe mit dem Lieferanten (Sie haben Geld, er will Geld) und doch ohne Waffengleichheit.
Ist jetzt eine Funktion, nur weil Sie vorhanden ist, auch korrekt und benutzerfreundlich abgeliefert? Ist sie einfach und nach dem „aktuellen Stand der Technik“ zu bedienen oder doch irgendwie durch die Brust ins Auge? Muss ich damit leben, dass ich 20 Minuten auf eine Auswertung warten muss, „weil das nun einmal so lange dauert“, oder könnte das auch in 2 Sekunden auf dem Bildschirm stehen?
Als Unternehmer hat man hier oft nur sein Bauchgefühl, und fühlt sich damit durchaus auch einmal ausgeliefert. Wen kann man um Rat fragen? Steht man allein vor Gericht, wenn es „Hart auf Hart“ kommt? Wer kann mich dabei unterstützen mein Gefühl zu bekräftigen – oder aber auch zu entkräften? Das könnte ja auch schon helfen!
Faustformel: Wenn Sie mit Ihrem Systemhaus so etwas wie einen Werkvertrag abgeschlossen haben, stehen Ihre Chancen auf Rückzahlung der von Ihnen geleisteten Beträge deutlich besser (keine 100%), als bei einem Dienstvertrag. Übrigens der Hauptgrund, warum ich nur als Dienstleister auftrete, und niemals Navision als Werkvertrag verkaufe.
Möglichkeiten der Streitbeilegung
Mediation
Die einfachste Form der Streitschlichtung. Der Begriff „Mediator“ ist nicht geschützt, daher finden Sie die in Google auch massig. Achten Sie auf den Mindeststandard eines zertifizierten Mediators. Den Rest lassen Sie lieber Eheberatung machen 🙂 .
Neben den Kosten für den/die Mediatoren haben Sie keine weiteren Kosten. Dies ist die schnellste und günstigste Variante: Setzen Sie sich mit Ihrem Business Central & Navision Verkäufer an einen Tisch. Haben Sie eine Liste der Mängel, sortiert nach Schmerzfaktor, bereit. Und reden Sie miteinander. Gerne mit meiner Unterstützung, auch in der Vorbereitung. Aber nur als Ihr Berater, nicht als Mediator. Dafür bin ich erfahrungsgemäß zu teuer.
Dafür ist es natürlich auch nötig, das Sie noch miteinander reden können – oder neu miteinander reden möchten. Für diesen Vorgang ist es nicht einmal nötig, das der Mediator / die Mediatorin wirklich Ahnung von Navision / Business Central hat. Er/Sie muss nur aufmerksam zuhören und gut moderieren können. Die Mediation hat keine rechtlichen Folgen, Ihnen stehen danach alle folgenden Streitbeilegungen weiter offen. Sinn macht das natürlich trotzdem nur dann, wenn beide Parteien an einer gütlichen Einigung interessiert sind.
Schlichtung
Der Aufwand hierfür ist bereits etwa höher als in der Mediation. Sie beauftragen einen (oft von Gerichten gestellten) Schlichter damit, beide Standpunkte anzuhören. Dabei kann sich direkt eine Einigung ergeben, wie bei der Mediation. Gibt es keine Einigung, so kann / soll der Schlichter einen Schiedspruch fällen. Hierfür ist schon etwas Fachwissen nötig. Daher finden Sie fachspezifiische Schiedsstellen am einfachsten über Google mit it Schiedsstellen und Ihrem Arbeitsort, z.B. „it Schiedsstellen Kassel“. Navision & Business Central Schiedstellen werden Sie eher nicht finden. Auch hier kann ich Sie unterstützen, aber als direkter Berater, nicht als Streitschlichter. Dafür bin ich erfahrungsgemäß zu parteiisch. Auch Die Schlichtung hat keine rechtlichen Folgen, Ihnen stehen danach alle folgenden Streitbeilegungen weiter offen. Sinn macht das, wie die Mediation, nur dann, wenn beide Parteien an einer gütlichen Einigung interessiert sind.
Schiedsverfahren
Hier sind wir zum ersten mal bei rechtlichen Folgen: Das anrufen eines Schiedsgerichts schließt die nachfolgende Anrufung eines Staatlichen Gerichts aus! In Deutschland werden Schiedsverfahren z.B. von Handelskammern oder der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) angeboten. Lassen Sie sich hier unbedingt vorher von einem in IT und Schiedsverfahren erfahrenen Rechtsanwalt beraten. Zusätzlich können Sie hier auch meine Unterstützung, gerne auch im Dialog mit Ihrem Rechtsbeistand, in Anspruch nehmen. Dies stellt eine Art Waffengleichheit mit ihrem Navision oder Business Central Systemhaus her.
Gerichtsverfahren
Auch wenn ich Geld mit Gutachten und Streitunterstützung verdiene: Betrachten Sie bitte das Gerichtsverfahren als allerletzten Schritt. Jede andere Methode ist schneller und hilfreicher. Dafür gibt es gleich eine handvoll Gründe:
- Gerichte haben in aller Regel keinerlei Fachwissen für Ihr Problem. Sie sprechen dort mit Richtern, nicht mit Technikern.
- Daher benötigen Richter die Unterstützung von Gutachtern. In Deutschland gibt es (nach meinem Wissenstand) lediglich 2 Gutachter, die sich überhaupt mit Navision auskennen. Einer davon bin ich. Das hält Gerichte aber nicht davon ab, auch in Bezug auf Navision oder Business Central gänzlich unerfahrene Gutachter mit einem Fachgutachten zu beauftragen.
- Gutachten und mangelnde Urteilsfähigkeit sorgen für lange Verfahrensdauern und hohe Verfahrenskosten.
- Sie bekommen in Deutschland (vermutlich auch in allen anderen Ländern) nicht Recht, sie bekommen ein Urteil! Richter versuchen, die Faktenlage (Gutachten, Ihre Verträge, Schriftverkehr) zu bewerten, um daraus ein Urteil zu bilden. Bei der Formulierung von Verträgen und Mails hat Ihr Navision bzw. Business Central Händler (im Prinzip hoffentlich) mehr Erfahrung was Unterschwellige Formulierungen angeht. Als Vollkaufmann erwartet das Gericht von Ihnen, das Sie auch zwischen den Zeilen lesen können. Spätestens hier kostet Sie das Einsparen einer erfahrenen Projektbegleitung bares Geld.
Gutachtenarten
Privatgutachten:
Wenn Sie das Gefühl haben, „mit meinem Navision stimmt doch etwas nicht“, so können Sie zu jedem Zeitpunkt ein sogenanntes „Privatgutachten“ bei mir beauftragen. Hierzu besprechen wir den Prüfungsumfang / Aufgabenstellung. Günstiger wird es, wenn ich eine Kopie Ihrer Datenbank für die weiteren Analysen erhalten kann. So oder so fallen nur meine regulären Stundensätze an.
Das Ergebnis dieses Sachverständigengutachtens steht danach zu Ihrer freien Verfügung. Sie können damit z.B. bei mir oder bei einem anderen Navision-Entwickler die möglicherweise im Gutachten enthaltenen Fehler und/oder Verbesserungsvorschläge zur Korrektur beauftragen, oder sich mit diesem Dokument mit Ihrem bisherigem Systemhaus an einen Tisch setzen.
Bis zu diesem Zeitpunkt muss Ihr bisheriger Betreuer nichts von meinem Einsatz erfahren. Sie können dieses Dokument auch als Basis für ein Gerichtsverfahren verwenden. Es steht dem Gericht aber (wie auch bei jeder anderen Gutachtenart) frei, ob dieses Gutachten als Beweis in den Fall eingebracht werden soll.
Parteiengutachten:
Dies ist rechtlich ebenso ein Privatgutachten, wird aber durch beide Streitparteien gemeinsam beauftragt. Somit sind auch meist beide Streitparteien an einer Unterstützung des Gutachters interessiert. Hierbei sollten die Regeln des Gerichtsgutachtens bezüglich eines Interessenkonflikts beachtet werden.
Gerichtsgutachten:
Hierfür müssen Sie bereits den Rechtsweg gegangen sein, denn ein Gerichtsgutachten kann nur von einem Gericht in Auftrag gegeben werden. Hierfür können Sie selbst einen Gutachter empfehlen. Es liegt aber im Ermessen des Gerichts, welcher Gutachter effektiv herangezogen wird.
Interessanter Fakt: Das Gericht darf so ziemlich jeden Bürger als Gutachter zu einem Thema heranziehen, wenn das Gericht dies als sachdienlich sieht! In diesem Fall sind beide Streitparteien zur Unterstützung des Gutachters gehalten.
Unparteilichkeit, Befangenheit: Sollte ich bereits für Sie in irgendeiner Form (Berater, Consultant, Sachverständigengutachter für ein Privatgutachten) tätig sein, so schließt dies i.d.R. den späteren Einsatz als Gerichtsgutachter aufgrund von Befangenheit aus.
Umgekehrt gilt: Solange ich als Gerichtsgutachter in Ihrem Streitfall tätig bin, schließt dies auch immer eine anderweitige Zusammenarbeit, z.B. als Programmierer, Berater, Consultant, zwingend für die Dauer des Streifalles, aus.
Was macht Hr. Thöne zu einem zuverlässigen Gutachter?
Ich selbst war durch meinen früheren Arbeitgeber auch in dieser (im letzten Punkt beschrieben) Situation. Obgleich ich immer korrekte und benutzerfreundliche Arbeit abgeliefert habe, stand ich plötzlich einem Navision Gutachten aus Lübeck gegenüber, das unqualifizierter nicht hätte sein können.
Jemand, der in seinem ganzen Leben noch nie Navision und Business Central gesehen hat, wollte plötzlich -vermutlich allein des Geldes wegen- ein Urteil über Navision abgeben. Und er tat dies auch. Damit das nicht so auffällt, hat er einfach eine Beschreibung zu Navision aus Wikipedia in das Gutachten hineinkopiert.
Das machte mich neugierig: Warum bekommt jemand, der schlicht kein Fachwissen von Navision hat, einen Gutachterauftrag über Navision?
Die Lösung war nur wenige Google-Suchen entfernt: Es gab damals schlicht keine(n) GutacherIn für EDV/IT Lösungen & individuelle Programmierungen + Anpassungen, der / die sich konkret mit Business Central bzw. Navision auskannte.
So machte ich 2019 dann selbst eine Gutachter-Ausbildung nach der europäischen Norm DIN EN 16775:2015 und biete seit 2020 diese Dienstleistung auch aktiv an.
Ihr Vorteil:
-Durch Erfahrung mit Navision seit 1993 kenne ich praktisch jede Funktion von Navision.
-Ich weiß, was in punkto Geschwindigkeit geht – sowohl unter dem rasend schnellen, aber mit Table-locking kämpfenden nativen Datenbankserver, wie auch unter MS-SQL, welcher wiederum unter schlechten Flow-fields leidet.
-Unterstützt durch zahlreiche Zusatzausbildungen (Abitur mit zusätzlichem Fachbereich „Wirtschaft“, Industriekaufmann, Informatik-Studium, PC&C Navision-Schulungen, Get&use Schulungen, regelmäßige Aufbaukurse auch außerhalb der Navisionwelt (ACMP, ET-Connector, D3 Develop, Windows 2000 & Windows 2008 Serververwaltung…) kann ich nicht nur die Implementation von Navision an sich, sondern auch dessen Umgebung qualifiziert begutachten. Zu den ganzen Schulungen kommen natürlich auch unersetzbare, mehr als 25 Jahre Praxiserfahrung.
Was unterscheidet einen Business Central & Navision Gutachter von einfachen Software-Sachverständigen?
–Durch jahrzehntelange Praxiserfahrung und Betreuung mancher „vor-die-Wand“ gefahrener Projekte kenne ich sowohl den Leistungsdruck der Systemhäuser („Aber das und das muss auch noch rein!“) wie auch die Wünsche der Anwender („Das kann doch nicht so kompliziert sein“).
Ich stehe auch gegen den Sturm dazu:
Navision ist in meinen Augen:
-Die schnellste und einfachste Finanzbuchhaltung
-Die eleganteste und leistungsfähigste Warenwirtschaft
-Eine Out-of-the-Box benutzbare Produktionsplanung (obwohl ich da schon mal empfehle, mit der Feile ranzugehen…)
Beauftragen Sie mich unverbindlich, um einen Überblick über Ihre Lösung zu bekommen.
- Das Ergebnis wird zieloffen sein.
- Vielleicht sind Sie danach beruhigt, dass Sie die bestmögliche Lösung für Ihr Problem erhalten haben.
- Vielleicht haben Sie damit eine Entscheidungsbasis für eine gutmütige Einigung, oder auch gerichtlich gegen Ihren Anbieter vorzugehen.
- Möglicherweise haben Sie danach auch nur ein „Kochbuch“ zur Hand, mit der Ihr Anbieter oder ein Wettbewerber Sie wieder auf Kurs bringen kann.
- Natürlich kann ich Sie -als geprüfter Sachverständiger- auch auf dem Gerichtsweg weiter unterstützen.
Bitte beachten Sie, dass ich, als beauftragter Gutachter, evtl. in einem Interessenkonflikt stehen kann und Ihnen in diesem Fall nicht als Navision-Entwickler und Berater zur Verfügung stehe.
Sie haben aber natürlich jederzeit die Wahl, mich nicht als Gutachter, sondern als Berater und Helfer zu beauftragen. Nur beides zusammen geht nicht.
Sachverständigen-Gutachten über andere Gebiete
Ich „mache“ Navision seit 1993, sowohl als Senior Consultant in einem Systemhaus, als EDV-Leiter zwei größerer mittelständiger Betriebe und seit 2013 als Freeelancer/Selbstständiger Berater, Entwickler und Programmierer.
In dem Umfeld von Navision beschäftige ich mich auch mit Webshops, besonders Shopware. Als zentrale Einheit zählt für mich auch der native Datenbankserver bis zur Version 2009R2 und der SQL-Server (erst sinnvoll einsetzbar ab der technischen Version von Navision ab 4.03). Damit zusammenhängend zählt für mich natürlich auch Windows Server als zugrundeliegendes Betriebssystem, inkl. Active Directory etc.
Nichtsdestotrotz bezeichne ich mich nicht als geeignet, um zu diesen Themen alleinstehend ein verlässliches Urteil abzugeben. Mein Fachgebiet bleiben die verschiedenen Navision-Versionen und deren Konfigurationen/Anpassungen.
Einzugsgebiet / Arbeitsorte
Mein Hauptarbeitsgebiet als Navision-Gutachter sowie Freelancer / Consultant ist unser schönes Fünfländereck Hessen, Niedersachsen, Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Aber auch die etwas weiter entfernt liegenden Bundesländer wie Sachsen Anhalt, Baden-Württemberg und Berlin / Brandenburg werden von mir in meiner Aufgabe als Sachverständiger und Navision-Programmier / Berater / Consultant gerne besucht.
Dank der Lage in Mitteldeutschland mit hervorragender ICE- und Autobahn-Anbindung sind selbst das Saarland, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern leicht zu erreichen.
Selten, aber hin und wieder, besuche ich auch Österreich und den deutschsprachigen Teil der Schweiz, da hier auch die gerichtlichen Anforderungen an ein Sachverständigengutachten vergleichbar mit denen aus Deutschland sind.
Ich könnte Ihnen diesen Service auch im englischsprachigen Ausland anbieten, hier sind jedoch oft die Anforderungen der Gerichte stark abweichend von den deutschen Gerichten.
Erfährt mein Systemhaus davon, dass ich ein Gutachten anfordere?
Das hängt von dem konkreten Auftrag und der Umgebung ab. Sie können natürlich selbst, unabhängig von einem Gericht, ein Gutachten über eine bestimmte Tatsache in Auftrag geben („Privatgutachten“). Hierzu würde ich dann nur die von Ihnen vorgelegten Materialien und Programme auswerten.
Bis Navision 2016 war auch immer der gesamte Programmcode („Quellcode“) in Ihrer Navision Datenbank enthalten – allerdings nicht immer auslesbar!
Die mir von Ihnen zur Verfügung gestellten Beweismittel (Dazu gehört auch Ihre Navision-Installation) kann ich natürlich immer begutachten. Verschlossener Quellcode ist aber oft auch für mich nicht erreichbar. Hier ist dann zwingend die Mitarbeit Ihres Systemhauses gefordert. Diese können Sie, wenn es nicht anders geht, auch gerichtlich einfordern. Auch dabei kann ich Ihnen behilflich sein. Natürlich erfährt ab diesem Zeitpunkt auch Ihr Systemhaus von diesen Schritten – vorher nicht.
Seit Navision 2017 gibt es die Extensions V1. Hier kommt es zum ersten mal vor, dass Quellcode nicht mehr in Ihrem Haus verfügbar sein muss. Seit Business Central und Extensions V2 ist dies sogar die Regel. In diesem Fall kann ich weiterhin Arbeitsabläufe, Geschwindigkeitsengpässe, Fehler und unsaubere Benutzerführung begutachten, aber für die Einsicht in den Quellcode muss hier Ihr Systemhaus mitspielen – notfalls mit richterlicher Gewalt.
Etwas anderes ist es noch einmal bei externen Komponenten („DLL’s“, „Automation Server“…). Hier steht ebenfalls i.d.R. kein Quellcode zur Verfügung – muss aber meist auch nicht, da diese Module i.d.R. eine externe Funktion anbinden, welche aber keinen unmittelbaren Einfluss auf die Daten in Navision hat. In den meisten Fällen ist hier der Quellcode schlicht nicht nötig.